#DieLeiseDauerUndDasLauteJetzt

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Photographie ist nicht nur ein gestalterischer Prozess des Sehens. Selbstredend sind bestmögliche Vorbereitung, umfangreiche Recherche sowie eine zielführende Organisation und Struktur Bedingungen, die für das Gelingen eines Shootings eine zentrale Bedeutung haben. Darüber hinaus ist für die Komposition eines Bildes und den auslösenden Moment – die Zeit der Belichtung – eine sensitive Wahrnehmung mitentscheidend.

Das Photographieren ist ein bewußter Akt, der von enormer geistiger Performance geprägt ist. Die analoge und rein mechanische Technik unterstützt diesen Prozess. Während das Digitale einen entgrenzten Optionismus fördert, führt die Endlichkeit der Ressource Film zu wohlüberlegten Handlungen einschließlich konsequenter Entscheidungen.

Auch aus diesem genannten Grund photographiere ich vorwiegend analog. Dadurch ist die Produktionsvorbereitung noch einmal gründlicher. Die Konzentration eines jeden Einzelnen am Set ist auf das gemeinsame Ziel maximal fokussiert. Der Film verzeiht keine Fehler.

Interessanterweise resultieren aus meinen extremen Langzeitbelichtungen zeitlose Werke. Die Ästhetik des Verschwindens repräsentiert die leise Dauer. Es ist mit dem Genießen des Augenblicks vergleichbar, der bitte genau in diesem Moment unendlich sein soll. Einfach bleiben soll! Es ist das Schwärmen über die Schönheit. Und vielleicht so etwas wie eine Visualisierung der Tagträume.

Das laute Jetzt hingegen, welches der menschlichen Wahrnehmung physisch entspricht, ist unmittelbar anwesend. Es erzählt sofort alle relevanten Informationen und läßt das Nicht-Sichtbare hörbar werden. Das laute Jetzt steht im größtmöglichen Kontrast zur leisen Dauer, weswegen aus der Kombination beider Zustände ein für den Menschen unvorstellbares Erlebnis erfahrbar wird.


Photography is not just a creative process of seeing. It goes without saying that the best possible preparation, extensive research as well as targeted organization and structure are conditions that are of central importance for the success of a shoot. In addition, sensitive perception is also crucial for the composition of an image and the triggering moment – the time of exposure.

Photographing is a conscious act that is characterized by enormous intellectual performance. The analog and purely mechanical technology supports this process. While the digital promotes unlimited optionism, the finiteness of film as a resource leads to well-considered actions including consistent decisions.

For this reason, too, I mainly take analogue photographs. This makes production preparation even more thorough. The concentration of each individual on the set is maximally focused on the common goal. The film does not forgive mistakes.

Interestingly, my extreme long exposures result in timeless works. The aesthetic of vanishing represents the quiet duration. It can be compared to enjoying the moment, which should be infinite at this very moment. Should stay simple! It’s raving about the beauty. And maybe something like a visualization of the daydreams.

The loud now, on the other hand, which corresponds physically to human perception, is immediately present. It immediately tells all relevant information and lets the invisible become audible. The loud now stands in the greatest possible contrast to the quiet duration, which is why the combination of both states makes it possible to experience an unimaginable experience for humans.